Auswandern nach Uruguay – Aussteigerparadies in Südamerika?

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Uruguay gilt als eines der beliebtesten südamerikanischen Auswanderziele für Europäer. Dies liegt an vielen Gründe, unter anderem gilt es zusammen mit Chile als das Land, was in Südamerika am nächsten mit Europa vergleichbar ist.

Die Infrastruktur, die größtenteils europäisch stämmigen Bevölkerung und seine christliche Prägung hilft hierbei.

Die Mehrheit der Uruguayer bekennen sich zum christlichen Glauben und hiervon gehören die meisten der katholischen Kirche an. Ähnlich wie in Europa gehen allerdings auch hier die Zahlen der Kirchenmitglieder zurück.

Uruguay ist Gründungsmitglied der Vereinten Nationen. Außerdem gehört es zusammen mit Paraguay, Brasilien und Argentinien zum Mercosur. Dies kann als ein deutlich weniger entwickeltes Pendant zur Europäischen Union gesehen werden.

 

Uruguay: Daten, Zahlen, Fakten

SteckbriefUruguay (UY)
HauptstadtMontevideo
AmtsspracheSpanisch
Einwohnerzahl3,42 Millionen
Fläche 176.215 km²
Bevölkerungsdichte20 Einwohner pro km²
ZeitzoneUTC-3 (Es gibt keine Zeitumstellung in Uruguay)
Währung Uruguayischer Peso (UYU)
BIP pro Einwohner21.677 USD
Nationalfeiertag25. August (Gedenken an Unabhängigkeitserklärung 1825)
Ländervorwahl+598

Quellen: Statista Bevölkerung, Statista Uruguay BIP

 

Klima und geografische Lage

Uruguay liegt auf der Südhalbkugel und grenzt im Norden an Brasilien, im Süden und Westen an Argentinien und im Osten an den Atlantischen Ozean.

Es zählt zu den kleineren Ländern in Südamerika, sowohl von der Bevölkerung als auch von der Fläche, betrachtet.

Der höchste „Berg“ (wenn man das überhaupt so bezeichnen darf) des Landes ist mit 513 Metern der Cerro Catedral. Er befindet sich in der Nähe von der Hauptstadt, im Südosten des Landes. Allgemein kann das Land als sehr flach bezeichnet werden.

Des Weiteren ist Uruguay arm an Bodenschätzen, sodass außerhalb von Montevideo hauptsächlich Landwirtschaft betrieben wird. Hier kann man unter anderem die extrem großen Rinderherden bestaunen.

Das Klima im Land ist gemäßigt warm. Allerdings kann es zu stärkeren Winden kommen.  Der längste Fluss des Landes ist der Rio Uruguay mit über 1800 km Länge.

 

Vorteile und Nachteile einer Auswanderung nach Uruguay

Vorteile:

  • Kriminalität: Uruguay gilt als eines der sichersten Länder in Südamerika.
  • Lebensunterhaltungskosten: Die Lebensunterhaltungskosten sind im Vergleich zu Europa meist günstiger.
  • Infrastruktur: Uruguay hat im Vergleich zu anderen südamerikanischen Ländern, eine hervorragende Infrastruktur. Es bestehen zahlreiche Häfen und Flughäfen. Hierbei ist der „Aeropuerto Internacional de Carrasco“ in Montevideo zu erwähnen. Von hier aus können verschiedenste Ziele in Amerika und Europa teilweise direkt erreicht werden.
  • Lebensqualität: Die Lebensqualität kann hier sehr hoch sein.
  • Deutsche Minderheit: Eine deutschstämmige und deutschsprachige Minderheit ist vorhanden.
  • Geografische Lage: Uruguay liegt weit weg von den großen Weltmächten der Welt (Russland, China, USA, Indien). Zudem ist Uruguay aufgrund seiner Größe weltpolitisch unbedeutend. Dies führt zur sehr angenehmen Position, dass man hier in Ruhe und Frieden leben kann. Des Weiteren sind Argentinien und Brasilien sehr schnell zu erreichen. Was gerade für den Handel Vorteile mit sich bringt.
  • Klima: Wer Wärme und Strand mag, ist hier richtig.

 

Nachteile:

  • Sprachbarriere: In Uruguay wird Spanisch und nicht Deutsch gesprochen.
  • Niedrige Gehälter: Im Vergleich zu Deutschland und Österreich sind die Gehälter hier im Schnitt statistisch betrachtet überwiegend niedriger. Allerdings kommt es hier stark auf den konkreten Fall an. Es kann auch durchaus sein, dass man hier mehr verdient. Zumal die Steuern niedriger sind.
  • Bürokratie: Wie auch in DACH-Ländern (Deutschland, Österreich, Schweiz) gibt es auch hier nervige Bürokratie. Daher sind gute Kontakte und Nerven sehr wichtig. Gerade einen guten Anwalt und Buchhalter sollte man haben. Das erleichtert so einiges.

 

Wissenswertes zu Uruguay

  • Uruguay zählt zu den erfolgreichsten Mannschaften im Herrenfußball. So konnte es sogar zweimal die Weltmeisterschaft (1930, 1950) gewinnen. Dabei war es 1930 bei der WM im eigenen Land, durch einen 4:2 Sieg gegen Argentinien, auch der erste Fußballweltmeister überhaupt.
  • Uruguay ist das zweitkleinste Land in Südamerika. So leben allein in Berlin mehr Menschen, als in Uruguay.
  • Uruguay führte 1932 als einer der ersten Staaten Südamerikas das Frauenwahlrecht ein.

 

Deutsche Minderheit in Uruguay

In Uruguay leben ca. 30.000 bis 40.000 Deutschstämmige, wovon mindestens 10.000 die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung „Bundesdrucksache Nr.19-27061“ vom 03.03.2021 hervor.

Des Weiteren gibt es hier auch hervorragende Deutsche Schulen und das Goethe-Institut. So besteht die Möglichkeit gerade für Familien, dass der Nachwuchs auch außerhalb des Heims mit der deutschen Sprache aufwächst. Sowie ist dies einer der Gründe, warum es viele Deutsche nach Uruguay zieht.

 

Uruguay für Rentner

Immer wieder zieht es Auswanderwillige Rentner nach Uruguay, um hier ihren Lebensabend in Ruhe und unter Palmen zu verbringen. Vielen gelingt es, während andere schon nach kurzer Zeit bereits die Heimreise nach Europa antreten müssen.

Uruguay verfügt im Vergleich zu den anderen südamerikanischen Ländern über ein gutes Gesundheitswesen. Gerade in der Hauptstadt ist dieses in Ordnung. Des Weiteren gibt es in Montevideo auch zahlreiche kulturelle Einrichtungen, die besucht werden können. Um einige zu nennen „Teatro Solís“ Theater, „Auditorio del Sodre“ Theater… .

Grundsätzlich ist der Lebensalltag in südamerikanischen Ländern entspannter. Man nimmt sich gerne Zeit, mit jemanden im Vorbeigehen zu plaudern. Auch die sonnigen Tage mit langen warmen Abenden laden dazu ein, gemeinsam mit Freunden essen zu gehen oder im Garten zu grillen.

Man kann behaupten, dass der Alltag in südamerikanischen Ländern von Gemeinschaft geprägt ist.

Das Vereinsamen älterer Personen kommt hier seltener vor als in Deutschland. Durch die gute Infrastruktur im Land, verglichen mit anderen Ländern in Südamerika, ist es auch hier bedeutend einfacher im Land zu verreisen.

 

Uruguay für Unternehmer

Gerade für Unternehmer und Investoren spielen unter anderem die wirtschaftlichen Kennzahlen eines Landes eine wichtige Rolle.

Anbei eine kleine exemplarische Auswahl dieser, entnommen von der Wirtschaftskammer Österreich.

  • Inflationsrate 2023 (Prognose!) 7,6 %
  • BIP je Einwohner 2023 (Prognose!) 21.677 USD
  • Währungs- und Goldreserven 2022 (in Mrd. USD) 15,1
  • Militärausgaben 2021 (in % des BIP) 2,3 %

 

Sprache in Uruguay

Die Amtssprache in Uruguay ist Spanisch und nicht Deutsch. Daher solltest bzw. musst du möglichst früh bereits die spanische Sprache erlernen.

Am besten noch, vor der Auswanderung nach Südamerika. Gerade wenn man langfristig in Uruguay leben will, führt kein Weg drumherum, die spanische Sprache zu lernen.

Zum Glück gibt es mittlerweile viele Möglichkeiten, Spanisch zu erlernen. Zu einem kann ein klassischer Sprachkurs an der Universität, Volkshochschule oder Sprachschule besucht werden.

Zudem gibt es verschiedene Sprachlernanbieter auf dem Markt, wie zum Beispiel: Gymglish oder Busuu, um zwei zu nennen.

Eine weitere Möglichkeit, welche mir konkret sehr geholfen hatte, ist Einzelunterricht mit einem Spanisch Muttersprachler. Aufgrund der Lohnkosten in Südamerika muss dieses nicht so teuer sein und durch Zoom, Microsoft Teams, Skype, Discord, … ist das auch bequem von zu Hause aus möglich. Wobei man natürlich direkt vor Ort mehr lernen kann.

Egal welchen Weg du wählst, das wichtige ist, dass du regelmäßig dran bleibst. Dann wirst du es schaffen.

 

Geschichte Uruguay

Hier fasse ich für dich die Geschichte Uruguays kurz und bündig zusammen.

Im heutigen Uruguay lebten bereits vor der Ankunft der Spanier, im Jahre 1516, indigene Völker. Diese wurden vertrieben oder ermordet und Uruguay wurde zur spanischen Kolonie.

Damals noch als Teil vom Vizekönigreich Río de la Plata. Nachdem dieses Königreich zerfallen war, stritten sich Argentinien und Brasilien immer wieder um das Gebiet um Uruguay.

Des Weiteren war Uruguay nach seiner Unabhängigkeit vor allem auch innerlich stark zerstritten.

Hier kämpfte die konservative „Partido Nacional“ gegen die liberale „Partido Colorado“. Diese Spannungen entluden sich in einem Bürgerkrieg, bei welchem sich die Colorados durchsetzen und den Präsidenten Manuel Oribe von der Partido Nacional ins Exil, nach Buenos Aires, zwangen.

Von dort kam er, mithilfe von Argentinien zurück und der „Guerra Grande“ (Große Krieg) begann. Die Gegenseite um Riveras wurde von Brasilien unterstützt.

In den eigenen Interessen beeinträchtigt, schalteten sich schließlich England und Frankreich ein und zwangen die Konfliktparteien dazu, den Krieg zu beenden. Als Folge durfte Uruguay weiter als unabhängiger Staat existieren.

Anschließend folgte der „Guerra de la Triple Alianza“ Dreibundkrieg, bei welchem Uruguay zusammen mit Brasilien und Argentinien gegen die damalige Wirtschaftsmacht Paraguay kämpften. Paraguay verlor gegen diese Übermacht und die Hälfte des Gebietes von Paraguay wurde an Argentinien und Brasilien aufgeteilt.

Es folgten Zeiten der Einwanderung von Europäern nach Uruguay, welche das Land sehr prägten. Das führte dazu, dass Uruguay zu einem der Europa ähnlichsten Länder in Südamerika wurde.

Während des Zweiten Weltkrieg stand Uruguay auf Seiten der Alliierten und profitierte von seiner geografisch weit entfernten Lage zu den Kriegsschauplätzen in Europa. Es folgte nach dem Zweiten Weltkrieg eine Militärherrschaft im Land.

Diese wurde in den 80ern beendet und es folgten 1985 mit der Einführung einer präsidialen Demokratie erste demokratische Wahlen. Zusammen mit Paraguay, Brasilien und Uruguay gründete Uruguay 1991 den Mercosur. Heutzutage gilt Uruguay, zusammen mit Paraguay, Chile und größtenteils Brasilien, als die wirtschaftlich stabilsten Länder in Südamerika.

Alexander Deitner

Hallo allerseits! Mein Name ist Alexander und ich heiße euch hiermit herzlich auf meinem Blog Auswanderbucht willkommen. Da ich selbst davon betroffen bin, schreibe ich hier überwiegend hilfreiche Ratgeber und Beiträge zum Thema Auswandern. Neben meiner Tätigkeit als Unternehmer networke und reise ich unglaublich gerne.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

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    Karl Düerkop

    Guten Tag und Hallo!
    Mein Name ist Karl Düerkop und ich lebe mit meiner Frau bereits seit 8 Monaten in Bolivien, Santa Cruz de la Sierra! Bevor wir uns endgültig entscheiden, wo wir den Lebensabend verbringen wollen und eine Immobilie für den Ruhestand erwerben, möchten wir prüfen, ob Uruguay vielleicht eine bessere Wahl ist!
    In Bolivien stört uns die überbordende Bürokratie, die überall vorhandene Korruption und – jedenfalls in Santa Cruz – der Müll und Schmutz fast überall! Die Einschränkungen des Staates (nur 3 Monate darf man das Land verlassen, ohne Genehmigung!!!) sind nicht sehr erbaulich! Kurz und gut, ein Vertrauen in dieses Land haben wir bisher nicht aufgebaut!
    Ich bin Dipl.-Ing. für Versorgungs- und Energietechnik, bereits im Ruhestand, aber noch freiberuflich per E-Mail tätig für deutsche Kunden! Siehe auch fb-ingenieurgesellschaft.de
    Meine Frage: Ist Uruguay im Vergleich zu Bolivien dauerhaft als Altersruhesitz vorzuziehen? Gemessen an den oben genannten Kriterien!
    Ich fand Ihren Artikel sehr übersichtlich, interessant und hilfreich! Haben Sie aufgrund Ihrer Erfahrung noch ein Alternativland in Südamerika für uns als Vorschlag!
    Ich möchte als Dank für eine Antwort Ihnen auch gerne meine Hilfe anbieten! Was kann ich im Rahmen meiner Möglichkeiten für Sie tun?

    Mit besten Grüßen
    Karl Düerkop

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