Das Fürstentum Liechtenstein, eines der kleinsten, aber auch reichsten Länder der Welt, ist sehr beliebt bei Auswanderern aus Deutschland und Österreich. Doch woran könnte das liegen? Mögliche Gründe hierfür zeige ich dir in diesem Informationsartikel.
Zudem stelle ich dir kurz und bündig, das Land und seine Leute vor. Als auch gehe ich kompakt auf seine Geschichte ein.
Bereits vorweg, Liechtenstein gehört nicht der Europäischen Union an, noch hat es den Euro eingeführt.
Dafür ist es Schengen Mitglied und zusammen mit der Schweiz, Norwegen und Island, Teil der EFTA-Staaten.
Seine Regierungsform ist eine konstitutionelle Monarchie und Staatsreligion der Katholizismus, welchem auch die Mehrheit der Liechtensteiner angehört.
Länder-Übersicht: Liechtenstein
| Steckbrief | Liechtenstein (LIE) |
|---|---|
| Einwohnerzahl | 38.137 Einwohner |
| Fläche | 160 km² |
| Bevölkerungsdichte | 243 Einwohner pro km² |
| Amtssprache | Deutsch |
| Hauptstadt | Vaduz |
| Währung | Schweizer Franken (CHF) |
| Zeitzone | UTC+1 |
| BIP pro Erwerbstätigen in CHF | 186.880 CHF |
| Nationalfeiertag | 15. August |
| Ländervorwahl | +423 |
Klima und geografische Lage
Das Fürstentum Liechtenstein liegt in Mitteleuropa in der Mitte des europäischen Alpenbogens zwischen der Schweiz und Österreich.
Der höchste Berg des Landes ist der Grauspitz mit 2599 Metern. Allgemein ist das Fürstentum sehr gebirgig. Der längste Fluss des Landes ist der Rhein mit 27 km.
Das Klima ist mild, trotz des Gebirges. Im Winter kann es kalt werden, während es auch einen warmen Sommer geben kann.
Vorteile und Nachteile einer Auswanderung nach Liechtenstein
Vorteile:
- Sprache: Deutsch ist Amtssprache.
- Bildung: Das Fürstentum Liechtenstein verfügt über gute Grundschulen, als auch weiterführende Schulen. Mit unter anderem der Universität Liechtenstein, gibt es auch die Möglichkeit im Land zu studieren.
- Gesundheitswesen: Das Gesundheitswesen ist in Liechtenstein gut.
- Lebensqualität: In dem Fürstentum kann man ein Leben mit viel Lebensqualität führen.
- Wohlstand: Das Fürstentum Liechtenstein gilt als eines der reichsten Länder auf der Erde. Dementsprechend lebt seine Bevölkerung in einem gewissen Wohlstand.
- Recht: Liechtenstein verfügt über zahlreiche interessante rechtlichen Möglichkeiten. Hierbei ist vor allem das attraktive Liechtensteinische Stiftungsrecht zu nennen.
- Steuern: Die Steuerregelungen können sehr attraktiv sein. Allgemein gilt das Land bei vielen als Steuerparadies.
- Infrastruktur: Die Infrastruktur Liechtensteins ist sehr gut.
Nachteile:
- Sehr starke Zuzugs-Regulierung: Es ist schwer nach Liechtenstein einzuwandern, da es sehr starke Zuzugs-Regulierungen gibt. Nicht ohne Grund wohnen viele, die ihre Arbeit in Liechtenstein haben, in Österreich und der Schweiz und pendeln täglich zur Arbeit. Eine gute Nachricht gibt es dennoch, es ist zwar schwer, aber nicht unmöglich.
- Lebensunterhaltungskosten: Die Lebensunterhaltungskosten sind leider meist hoch.
Wissenswertes zu Liechtenstein
- Es gibt Gerüchte, welche von Fürst Hans Adam II. am 29.11.2018 im Volksblatt bestätigt wurden, wonach das Fürstentum Liechtenstein im 19. Jahrhundert überlegt hatte, Alaska zu kaufen. Allerdings tat Liechtenstein dies am Ende nicht und wie wir alle wissen, gehört Alaska heutzutage zu den USA. Welche es 1867 vom Russischen Reich erworben hatten.
- Liechtenstein verfügt über keine eigenen militärischen Streitkräfte. Was auch sehr logisch ist, da keine militärischen Bedrohungen gegen das Fürstentum existieren.
- Zwar glauben viele, dass die Schweiz die militärische Schutzmacht Liechtensteins ist. Allerdings ist dies ein viel verbreiteter Irrglaube. Allein aufgrund der Neutralität kann schon kein Militärbündnis eingegangen werden. Zwar hilft die Schweiz Liechtenstein im Katastrophenfalle sehr wahrscheinlich, allerdings liegt das eher an das positive nachbarschaftliche Verhältnis. Ein konkretes Militärbündnis besteht nicht.
- Das Fürstentum Liechtenstein ist von der Fläche des viertkleinste Land Europas sowie das sechstkleinste Land der Welt.
- Liechtenstein ist reich an Kultur, so gibt es hier zahlreiche interessante Museen, wie zum Beispiel um eines zu nennen, das Liechtensteinische Landesmuseum.
Studieren in Liechtenstein
Die meisten Deutschsprachigen, die ein Studium aufnehmen wollen, planen dies in Deutschland oder Österreich zu tun. Ebenfalls gehen unstrittig die meisten Studenten für ein Auslandssemester in Länder wie Spanien, USA, Italien, um nur einige zu nennen.
Allerdings gibt es z.B. mit der „Universität Liechtenstein“ eine, sehr unterschätzte, hervorragende Möglichkeit für das eigene Studium. Die „Universität Liechtenstein“ hat ihren Standort in der Hauptstadt Vaduz und wurde 1961 gegründet.
Daneben gibt es auch unter anderem die „Private Universität im Fürstentum Liechtenstein (UFL)“. Diese befindet sich in Triesen und wurde 2000 gegründet.
Geschichte von Liechtenstein
Hier stelle ich dir kurz und knackig die Geschichte des Fürstentums Liechtenstein vor.
Wie auch andere Teile in Europa, so gehörte Liechtenstein ebenfalls zum Römischen Reich. Im Jahr 15 vor Christus wurde es Teil der römischen Provinz Raetia. Im 4. Jahrhundert nach Christus begann die Christianisierung des Landes, noch heute gehört die Mehrheit der Bevölkerung dem Christentum, insbesondere der katholischen Kirche, an.
Einige Hunderte Jahre nach den Römern, entstand 1342 die Grafschaft Vaduz und auch Liechtenstein wurde Teil des Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, als auch viel später dem Deutschen Bund.
1799 durchquerten die Franzosen unter Napoleon das kleine Liechtenstein, das war auch das letzte Mal, dass es ein Kriegsschauplatz wurde. Das Fürstentum Liechtenstein erlangte am 12.07.1806 seine Souveränität.
Von einem anfänglich sehr armen Land, aufgrund seiner geografischen Abgeschiedenheit, wandelte sich das Fürstentum mit der Zeit immer mehr zur wohlhabenden Nation. 1861 eröffnete in Liechtenstein die erste Bank.
Im Deutsch-Deutschen Krieg unterstützte das kleine Liechtenstein Österreich im Kampf gegen Preußen. Dafür entsandte es, nach langer Debatte im Landtag, 80 Soldaten für Österreich. Diese wurden an die Österreich-Italienische Grenze geschickt und es kam glücklicherweise zu keinen Kampfhandlungen.
Wenige Wochen später konnten alle Soldaten wohlbehalten wieder zurückkehren. Darüber hinaus kam sogar ein Soldat mehr zurück. Hierbei handelt es sich um einen österreichischen Offizier, den die Liechtensteinischen Soldaten unterwegs getroffen hatten und mit dem sie Freundschaft geschlossen hatte. Daher stimmt die Legende, wonach 80 Soldaten in den Kampf zogen und 81 wieder zurückkehrten. Nach der Heimkunft der eigenen Soldaten wurde schließlich das Militär komplett aufgelöst. Die freigewordenen Geldmittel wurden anschließend für sinnvolle Projekte wie Dämme und Brücken eingesetzt.
In den beiden großen Weltkriegen blieb Liechtenstein neutral und es fanden keine Kriegsauseinandersetzungen auf seinem Staatsgebiet statt.
Liechtensteins gute Steuerpolitik, seine Banken und der Tourismus führten im Laufe der Zeit dazu, dass Liechtenstein das heutige wohlhabende Land ist. Die Einführung des Schweizer Franken und die enge Zusammenarbeit mit den beiden großen Nachbarländern ist ein weiterer Grund.
