Auswandern nach Peru – Neuanfang in der Heimat der Inkas

Immer wieder überlegen sich einige für eine Zeit oder komplett ihre Zelte in Mitteleuropa abzubrechen und nach Peru zu ziehen. Hierbei gibt es sehr vieles zu beachten.

Dementsprechend kann dieses Vorhaben erfolgreich gelingen oder aber auch scheitern.

Zum ersten Schritt gehört in der Regel, dass man Informationen zum gewünschten Zielland einholt. Ich will dir hierbei helfen und habe für dich in diesem Informationsartikel ein paar interessante Informationen zu Peru zusammengestellt. Viel Spaß beim Lesen!

Das südamerikanische Peru gilt weltweit meist als Schwellenland. Es ist eine Demokratie und ist de jure eine semipräsidentielle Republik.

Peru ist sowohl von der indigenen Urbevölkerung und den spanischen Eroberern geprägt worden.

Vor allem die christliche Prägung, ein Großteil der Bevölkerung bekennt sich zum christlichen Glauben und hierunter überwiegend zur katholischen Kirche, stammt von den Missionierungen der Spanier. Dies kann man an den zahlreichen Kirchen im Land auch erkennen.

Peru im Überblick

Quellen: Statista

Geografie und Klima

Peru liegt auf der Südhalbkugel in Südamerika. Es grenzt im Norden an Ecuador und Kolumbien, im Osten an Brasilien und Bolivien und im Süden an Chile.

Im Westen befindet sich der Pazifische Ozean. Peru gilt von der Landfläche als das drittgrößte Land Südamerikas nach Brasilien und Argentinien. Es ist auch dreimal größer als Deutschland.

Die Landschaft ist sehr divers, vom Regenwald im Osten des Landes, über das Andengebirge bis hin zur Küstenlandschaft im Westen ist einiges vorhanden. Dementsprechend gibt es auch eine vielseitige Tier- und Pflanzenwelt in Peru.

Genauso wie die Landschaft ist auch das Klima divers. Während es an der Küste Regen eher selten vorkommt, gibt es im Hinterland an der Grenze zu Brasilien eine stark ausgeprägte Regenzeit. Letzteres ist ein Grund für das feucht tropische Klima im Hinterland.

Der höchste Berg des Landes ist der Huascaran mit stolzen 6786 Metern. Damit ist er auch gleichzeitig der fünftgrößte Berg Südamerikas und das Ziel von einigen Bergsteigern.

Der längste Fluss Perus ist der Rio Ucayali mit 1771 km. Er ist ein Nebenfluss des Amazonas. Des Weiteren gibt es in Peru aktive Vulkane und es kommt hin und wieder zu Erdbeben.

Vor- und Nachteile einer Auswanderung nach Peru

Vorteile:

• Natur/Landschaft: Jedes Jahr zieht es zahlreiche Touristen ins Land, um die einzigartige Natur Perus zu bestaunen. Wenn man hingegen in Peru lebt, kann man diese jeden Tag aufs Neue bestaunen.
• Lebensqualität: Mit genug finanziellen Mittel, kann man in Peru mit hoher Lebensqualität leben.
• Steuern und Energiepreise: Die Steuern und Energiepreise sind in der Regel günstiger als in Deutschland oder Österreich.
• Demografie: Anders als im vergreisenden Deutschland, wächst die Bevölkerung Perus ständig. Es gibt viele junge Menschen, die erwerbstätig sein können.
• Lebensunterhaltungskosten: Die Lebensunterhaltungskosten sind in der Regel günstiger, als in Deutschland.

Nachteile:

• Sprachbarriere: Mit Deutsch kommt man nicht weit. Wer langfristig in Peru leben will, muss Spanisch erlernen.
• Kriminalität: Leider gibt es, wie in anderen südamerikanischen Ländern auch, Kriminalitätsprobleme im Land.
• Bürokratie und Korruption: Die Bürokratie kann in Peru kompliziert werden, sowie existiert leider teilweise Korruption im Land.
• Armut: Traurigerweise gibt es in Peru eine größere Armut. So war 2021 jeder vierte (25,9 %) von Armut betroffen, Quelle Instituto Nacional de Estadística e Informatica.

Wissenswertes zu Peru

• Machu Picchu gilt als einer der beliebtesten und bekanntesten Orte Perus. Fast jeder in Mitteleuropa kennt diesen Ort, sei es auch nur vom Namen. Vor mehreren Jahrhunderten von den Inkas erbaut, strahlt der Ort eine gewisse Aura aus und ist das Ziel zahlreicher Touristen, welche gut für Perus Wirtschaft ist. Um allerdings Machu Picchu live sehen zu können, müssen zuerst zahlreiche Höhenmeter bezwungen werden.
• In Peru existieren zahlreiche indigene Sprachen.
• Zusammen mit Bolivien hat Peru Zugang zum Titicacasee, dem größten Süßwassersee in ganz Südamerika. Von der Größe ist er in etwa so groß, wie die französische Insel Korsika.
• In Peru gibt es zahlreiche Feste, die gebührend gefeiert werden. So genießen die christlichen Feiertage wie auch Feste der indigenen Bevölkerung großer Beliebtheit im Volk. Meist werden an diesen Tagen auch Familie und Freunde besucht.
• Peru verfügt über viele und große Nationalparks. Fast ein Fünftel der Landesfläche wird so geschützt. Sowie gibt es im Land zahlreiche UNESCO-Weltkulturerbestätten.

Peru für Unternehmer

Ab und zu zieht es auch Unternehmer ins Land, sowie gibt es mit zum Beispiel der BBVA Banco Continental mit Sitz in Lima auch einige Unternehmen im Land. Vor dem Investieren in Peru sollte man sich gründlich über das Land informieren. Dazu gehört auch, dass heraussuchen von wichtigen Wirtschaftskennzahlen. Anbei eine exemplarische Auswahl einiger, entnommen von der Wirtschaftskammer Österreich:

• Inflationsrate 2023 (Prognose!) 5,7 %
• BIP je Einwohner 2022 (Prognose!) 7.773 USD
• Militärausgaben (in % des BIP) 2021 1,1 %

Studieren in Peru

Es ist möglich in Peru ein Semester, oder auch gleich ein komplettes Studium zu verbringen. Hierbei gibt es teilweise auch Stipendien, zum Beispiel vom DAAD. Für den Studienaufenthalt sind meist gute Spanisch und/oder Englisch Sprachkenntnisse obligatorisch. Diese müssen manchmal auch mit einem anerkannten Sprachzertifikat vor Beginn des Auslandsaufenthalts nachgewiesen werden.

In Peru gibt es sowohl staatliche als auch private Universitäten. Anbei eine kleine exemplarische Auswahl:

• Universidad Nacional de Trujillo (UNT) in Trujillo
• Pontificia Universidad Católica del Perú (PUCP) in Lima
• Universidad del Pacífico (UP) in Lima
• Universidad Nacional Daniel Alcides Carrión in Cerro de Pasco

Unabhängig von der Wahl der Universität solltest du dich unbedingt rechtzeitig und gründlich auf deinen Auslandsaufenthalt vorbereiten.

Sprache

In Peru wird hauptsächlich Spanisch gesprochen. Daher ist es sehr zu empfehlen, Spanisch zu erlernen. Spanisch kann man auf verschiedene Arten und Weisen erlernen.

Zu einem kannst du unter anderem einen Spanisch-Sprachkurs an der Universität, der Volkshochschule oder einer privaten Sprachschule besuchen. Zu letzteres, es gibt auch einige spanische Sprachschulen im spanischsprachigen Ausland.

Der Vorteil hierbei, man kann die Sprache auch direkt praktisch im Alltag anwenden. Sowie kann eventuell sogar Bildungsurlaub beantragt werden, aber hierfür musst du dich, an die für dich zuständige Stelle wenden.

Eine weitere Möglichkeit ist das Lernen per App/Browser mithilfe eines Sprachlernanbieters wie zum Beispiel: Gymglish, Busuu, Memrise, … . Vorteil hierbei, man kann komplett flexibel vom Ort, vorausgesetzt Internet besteht, Spanisch lernen zum Beispiel: im Wartezimmer beim Arzt, im Zug, an der Bushaltestelle, …

Ebenfalls kann auch ganz klassisch mit Lehr- und Übungsbuch gelernt werden. Vorteil auch hier, man ist flexibel vom Ort und man kann dann lernen, wenn man will.

Geschichte von Peru

Ich will dir hier einen kurzen, groben Überblick über die Geschichte Perus geben. Dabei will ich mit der Zeit der Spanier beginnen. Bereits zuvor haben unter anderem mit den Inkas indigene Völker das Land besiedelt.

Im Jahr 1542 gründeten die Spanier das Vizekönigreich Peru. Hauptstadt hiervon wurde Lima. Das Vizekönigreich Peru hatte für die Spanier größte Bedeutung, da es hier einen großen Reichtum an Edelmetallen gab. Für den Abbau dieser zwangen die Spanier die heimischen Indigenen zu Frondiensten.

Neben den negativen Aspekten hatte die Herrschaft der Spanier auch positives für Peru. In dieser Zeit wurden zahlreiche wunderschöne Kirchen, Klöster und andere Prachtbauten gebaut, insbesondere in Lima. Diese können teilweise heute noch besucht und bestaunt werden.

Erst am 28. Juli 1821 wurde Peru unabhängig von Spanien. In den nächsten Jahrzehnten folgten einige Kriege wie den Peruanisch-Bolivianischen Konföderationskrieg von 1836 oder der Salpeterkrieg 1879 bis 1884, in dem Peru zusammen mit Bolivien gegen Chile kämpfte und unterlag.

Dabei verlor Peru seine südlichen Provinzen. Sowie 1941 bis 1942 der Peruanisch-Ecuadorianischen Krieg, den Peru für sich entscheiden konnte.

Während des Zweiten Weltkriegs stand Peru auf Seiten der Alliierten und lieferte den USA Rohstoffe. Am 7. September 1955 wurde dann das Frauenwahlrecht in Peru eingeführt.

In den 70ern herrschte nach einem Putsch der Militärdiktator Juan Velasco Alvarado in Peru und ließ zahlreiche Enteignungen vornehmen. Es folgte in den 80er Jahre eine große Wirtschaftskrise mit Hyperinflation, welche erst in der Zeit der Präsidentschaft von Alberto Fujimori beendet wurde.

Peru ist heutzutage Mitglied in den Vereinten Nationen, bei PROSUR und des asiatisch-pazifischen Freihandelsabkommen.

Nützliche Adressen

Anbei befindet sich die Kontaktadresse der Botschaft von Peru in Berlin: Stand 06.11.2022 nach der Botschaft der Republik Peru in Deutschland.

Botschaft der Republik Peru in Deutschland

Taubenstraße 20, 4. Etage

10117 Berlin

Telefon: +030 20 64 10 3

E-Mail: info@embaperu.de

Sowie die Kontaktadresse der Botschaft der Republik Peru in Wien: Stand: 06.11.2022 nach der Botschaft der Republik Peru in Österreich.

Botschaft der Republik Peru in Österreich

Mahlerstraße 7/22

1010 Wien

Telefon: +43 1 713 43 77

E-Mail: consular@embaperu.at

Des Weiteren die Kontaktdaten der AHK Peru: Stand 06.11.2022 nach der Deutsch-Peruanische Industrie- und Handelskammer.

AHK Peru

Av. Camino Real 348, Of. 1502 San Isidro

15073 Lima, Peru

Telefon: +51 1 441 8616

E-Mail: info@camara-alemana.org.pe

Briefkasten 14-0069

Calle Teodoro Cárdenas 265

Lince – 15046 Lima